Regie:
Clint Eastwood, Drehbuch: Peter Morgan, Musik: Clint Eastwood
Darsteller:
Matt Damon, Cécile de France, Bryce Dallas Howard, Jay Mohr, Richard Kind,
Frankie und George McLaren, Lyndsey Marshal, Thierry Neuvic, Marthe Keller,
Niamh Cusack, Steven R. Schirripa, George Costigan, Myléne Jampanoï, Stéphane
Freiss, Jenifer Lewis, Jean-Yves Berteloot, Sir Derek Jacobi
USA: George Lonegan (Matt Damon, "Invictus") hat einst erfolgreich und
höchst lukrativ als Medium gearbeitet, sich schließlich aber aus dem Geschäft
zurückgezogen, weil er das, was sein geschäftstüchtiger Bruder Billy (Jay Mohr, "Jerry Maguire")
als Gabe bezeichnet, vielmehr als Fluch ansieht. Doch leider kann er seine Fähigkeit nicht so einfach ausblenden, noch nicht einmal in der zart
aufkeimenden Beziehung zu Melanie (Bryce Dallas Howard, "Manderlay",
"50/50").
England: Der 12-jährige Marcus (Frankie McLaren) hat durch einen tragischen Unfall seinen Zwillingsbruder Jason verloren. Seitdem sucht er fieberhaft nach einem Weg, Kontakt zu aufzunehmen, doch durch sein Bestreben entfernt er sich gleichzeitig immer weiter von seiner Umwelt und seinen besorgten Pflegeeltern.
Frankreich: Die Starreporterin Marie LeLay (Cécile de France, "Barcelona für ein Jahr", "Public Enemy No. 1") hat ein Buch über ihre Nahtoderfahrung geschrieben, die sie hatte, als sie den verheerenden Tsunami an Weihnachten 2004 nur knapp überlebte.
England: Der 12-jährige Marcus (Frankie McLaren) hat durch einen tragischen Unfall seinen Zwillingsbruder Jason verloren. Seitdem sucht er fieberhaft nach einem Weg, Kontakt zu aufzunehmen, doch durch sein Bestreben entfernt er sich gleichzeitig immer weiter von seiner Umwelt und seinen besorgten Pflegeeltern.
Frankreich: Die Starreporterin Marie LeLay (Cécile de France, "Barcelona für ein Jahr", "Public Enemy No. 1") hat ein Buch über ihre Nahtoderfahrung geschrieben, die sie hatte, als sie den verheerenden Tsunami an Weihnachten 2004 nur knapp überlebte.
Auf einer Buchmesse in London treffen sich die Wege von
George, Marcus und Marie ...
Kritik:
In "Hereafter" verwebt Regisseur Clint Eastwood nach einem Drehbuch von Peter Morgan ("Die Queen", "Der letzte König von Schottland") drei Geschichten in drei verschiedenen Ländern miteinander, die allesamt mit dem Tod zu tun haben und sich am Ende, wie bei Episodenfilmen so üblich, scheinbar schicksalhaft kreuzen. Eastwood – dem das Projekt im Übrigen durch Co-Produzent Steven Spielberg vermittelt wurde – orientiert sich erkennbar an großen Genre-Vorbildern wie Robert Altmans "Short Cuts" oder Alejandro González Iñárritus "Babel". Ohne jedoch deren Klasse zu erreichen, was vor allem am mittelmäßigen Drehbuch liegt.
In "Hereafter" verwebt Regisseur Clint Eastwood nach einem Drehbuch von Peter Morgan ("Die Queen", "Der letzte König von Schottland") drei Geschichten in drei verschiedenen Ländern miteinander, die allesamt mit dem Tod zu tun haben und sich am Ende, wie bei Episodenfilmen so üblich, scheinbar schicksalhaft kreuzen. Eastwood – dem das Projekt im Übrigen durch Co-Produzent Steven Spielberg vermittelt wurde – orientiert sich erkennbar an großen Genre-Vorbildern wie Robert Altmans "Short Cuts" oder Alejandro González Iñárritus "Babel". Ohne jedoch deren Klasse zu erreichen, was vor allem am mittelmäßigen Drehbuch liegt.
Zwar erzählt Clint Eastwood die Geschichten der drei Protagonisten
in seiner typischen, erfrischend unprätentiösen Art und Weise (unterstützt durch den von
ihm selbst komponierten, zurückhaltenden Soundtrack) ebenso behutsam wie
einfühlsam und schafft es auch, die Frage offen bzw. der Entscheidung des
Zuschauers zu überlassen, ob es tatsächlich ein "Leben nach dem Tod"
gibt. Zudem kreiert er einige wirklich starke und
beklemmende Sequenzen, allen voran den Tsunami gleich zu Beginn des Films, der "Hereafter" zu einer OSCAR-Nominierung für die besten Spezialeffekte verholfen
hat. Aber auch ruhige, scheinbar unspektaluäre Szenen wie das Kennenlernen von
George und Melanie in einem Kochkurs entfalten gekonnt ihre Wirkung. Insgesamt ist "Hereafter" jedoch über weite Strecken emotional einfach zu
kühl gehalten. Eastwood und Morgan versäumen es, das Publikum zu involvieren,
weshalb die (nach dem Tsunami) nicht allzu spektakulären Ereignisse einen nur
selten berühren. Es muß ja nicht gleich ein emotionaler Overkill wie bei Juan
Antonio Bayonas Tsunami-Drama "The Impossible" sein, aber etwas mehr
wäre für eine solche Geschichte sehr wohl angebracht gewesen. Das erstaunlich
kitschige Ende überkompensiert die vorherige Distanziertheit, was
dramaturgisch auch nicht wirklich funktioniert, dem ansonsten recht
nüchtern und beliebig daherkommenden Film aber zumindest doch noch eine eigene Note
gibt.
Um ehrlich zu sein: Zwischendurch habe ich mich immer wieder
sogar ein wenig gelangweilt. Der Handlungsverlauf erreicht einfach nicht jene
Tiefe, die vonnöten wäre, um wirklich zu fesseln. Die zentralen Protagonisten
sind sympathisch und sogar ansatzweise komplex, aber da die Dialoge zu selten
intelligent und einprägsam genug sind, um über gehobenes Mittelmaß hinauszukommen,
hinterlassen auch sie kaum nachhaltig Eindruck. Schauspielerisch liefern Damon,
de France und der junge Frankie McLaren (dessen realer Zwillingsbruder George
übrigens Marcus' verstorbenen Zwillingsbruder Jason spielt) in den Hauptrollen
trotz dieser nicht ganz einfachen Voraussetzungen ordentliche Leistungen ab, am stärksten beeindruckt aber Nebendarstellerin Bryce Dallas Howard.
Fazit: "Hereafter – Das Leben danach" ist ein Drama, das in Teilen durchaus zu gefallen weiß und in seinen besten Momenten sogar bewegt, insgesamt aber zu unentschlossen und oberflächlich bleibt, um seine gerade angesichts der übergeordneten Thematik rätselhafte Distanziertheit zu überwinden. Mögen manche auch darüber schimpfen, daß Iñárritus "Babel" zu konstruiert oder übertrieben emotional sei – im Vergleich zu "Hereafter" funktioniert "Babel" als Episodenfilm viel besser.
Fazit: "Hereafter – Das Leben danach" ist ein Drama, das in Teilen durchaus zu gefallen weiß und in seinen besten Momenten sogar bewegt, insgesamt aber zu unentschlossen und oberflächlich bleibt, um seine gerade angesichts der übergeordneten Thematik rätselhafte Distanziertheit zu überwinden. Mögen manche auch darüber schimpfen, daß Iñárritus "Babel" zu konstruiert oder übertrieben emotional sei – im Vergleich zu "Hereafter" funktioniert "Babel" als Episodenfilm viel besser.
Wertung: 6 Punkte.
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