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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Neues aus Hollywood (50/2015)

Nachdem es zuletzt spätestens seit Beginn der Awards Season Ende November recht ruhig um neue Hollywood-Projekte wurde, kann ich aus der letzten Woche zumindest mal wieder mit zwei interessanten Meldungen aufwarten:

  • Ich bin ja der Meinung, daß George Clooney ein deutlich besserer Schauspieler als Regisseur und Drehbuch-Autor ist (die bislang einzige Regiearbeit, die mich wirklich überzeugen konnte, war "Good Night, and Good Luck.", zu dem er ebenfalls das Drehbuch beisteuerte), dennoch verfolge ich mit großem Interesse, wie er sich in diesem "Zweitjob" entwickelt. Zumal die Themen, die er sich herauspickt, eigentlich immer sehr spannend sind. Ob das auch bei seinem nächsten Projekt "Suburbicon" der Fall ist, läßt sich noch nicht abschließend sagen, da bislang nur bekannt ist, daß es sich um einen schwarzhumorigen Noir-Krimi handeln soll, der in den 1950er Jahren spielt. Wobei allein das genau meinen Geschmack trifft. Richtig interessant wird die Sache allerdings dadurch, daß das Drehbuch diesmal nicht von Clooney stammt, sondern von Joel und Ethan Coen (die mit ihrem Skript zu Spielbergs "Bridge of Spies" übrigens gute Aussichten auf eine weitere OSCAR-Nominierung haben); entsprechend paßt die Meldung, daß "Suburbicon" stilistisch an "Blood Simple" erinnern soll, das gefeierte Debüt der Coens aus dem Jahr 1984. Schön ist auch, daß Clooney (Star des brillanten Coen-Roadmovies "O Brother, Where Art Thou?") selbst eine (vermutlich kleinere) Rolle in dem Film übernehmen will, zudem befinden sich weitere Stars mit Coen-Erfahrungen in Verhandlungen: Julianne Moore ("The Big Lebowski"), Matt Damon ("True Grit") und Josh Brolin ("No Country for Old Men"). "Suburbicon" wird unabhängig produziert, man darf oder muß also nicht mit einem aufwendigen Spezialeffekt-Gewitter rechnen, sondern eher mit einem kleinen, dialog- und charaktergetriebenen Film. Wann die Dreharbeiten beginnen sollen, ist noch nicht bekannt, da aber offensichtlich das Casting in vollem Gange ist, kann man wohl mit spätestens Frühjahr 2016 rechnen. Der Kinostart wäre dann Ende 2016 oder (wie beim neuen Coen-Film "Hail, Caesar!", in dem George Clooney die Hauptrolle spielt und der Anfang Februar die Berlinale eröffnet) Anfang 2017.

  • Da mich Rachel Weisz gerade erst im jüngst gekürten Gewinner des Europäischen Filmpreises, Paolo Sorrentinos "Ewige Jugend" (meine Rezension wollte ich diese Woche posten, das verschiebt sich aber wohl um ein paar Tage) begeistert hat, bin ich natürlich umso gespannter, was sie als nächstes auf dem Schirm hat. Aus den großen Blockbustern scheint sie mittlerweile eher raus zu sein (was vielleicht daran liegt, daß sie doch schon 45 Jahre alt ist, auch wenn man ihr das nicht ansieht), aber da sie ihre Schauspielkunst in anspruchsvollen Rollen in kleineren Filmen sowieso viel besser demonstrieren kann, ist das aus Fansicht wohl halb so wild. Und wie ihre IMDb-Seite zeigt, kann sie über zu wenig Arbeit definitiv nicht klagen: Aktuell sind nicht weniger als acht kommende Filme gelistet! Einer davon ist das auf einer wahren Geschichte basierende Gerichtsdrama "Denial", mit dem der erfolgreiche britische TV-Regisseur Mick Jackson (er gewann z.B. 2010 den Emmy für sein aufwühlendes Biopic "Du gehst nicht allein" mit Claire Danes) nach fast 20 Jahren sein Kino-Comeback gibt (1997 floppte sein Katastrophenfilm "Volcano" mit Tommy Lee Jones). Das Drehbuch des zweifach OSCAR-nominierten David Hare ("The Hours", "Der Vorleser") erzählt, wie die amerikanische Historikerin Deborah Lipstadt (deren Buch die Grundlage zu Hares Skript lieferte) in Großbritannien 1996 von dem bekannten Holocaust-Leugner David Irving verklagt wurde, nachdem sie in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung über seine kruden Thesen geschrieben hatte. Da das britische Rechtssystem bekanntlich etwas eigen ist, oblag in dem folgenden aufsehenerregenden Prozeß Lipstadt die Pflicht, zu beweisen, daß sie bezüglich Irving die Wahrheit schrieb und damit letztlich auch, daß der Holocaust tatsächlich stattfand ... Wie man sich wohl denken kann, wird Rachel Weisz die Hauptrolle spielen, während Tom Wilkinson ("Michael Clayton") als ihr Gegenspieler Irving agiert. Weitere Rollen gingen an Timothy Spall ("Mr. Turner") und Andrew Scott ("Spectre"). Die Dreharbeiten in London laufen bereits, daher ist mit einem Kinostart wohl irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2016 zu rechnen.

Quellen:

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