Empfohlener Beitrag

In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 30. Juli 2017

TV-Tips für die Woche 31/2017

Nachtrag vom 31. Juli: Anläßlich des Todes von Jeanne Moreau (der ich, ebenso wie dem leider ebenfalls verstorbenen Sam Shepard, voraussichtlich morgen noch einen Nachruf widmen werde) hat Arte sein Programm für den heutigen Montag umgestellt: "Pelle, der Eroberer" fällt aus, stattdessen läuft um 20.15 Uhr Luis Bunuels Satire "Tagebuch einer Kammerzofe" (1964) und um 21.50 Uhr Truffauts Nouvelle Vague-Hauptwerk "Jules und Jim" (1962). "Deutschland im Jahre Null" verschiebt sich auf 23.35 Uhr.

Montag, 31. Juli:
Arte, 20.15 Uhr: "Pelle, der Eroberer" (1987)
Bille Augusts ("Nachtzug nach Lissabon") Literaturverfilmung gewann 1988 für Dänemark den Auslands-OSCAR. Sie handelt von dem achtjährigen Pelle, der Ende des 19. Jahrhunderts mit seinem Vater Lasse (OSCAR-Nominierung für Max von Sydow) vor der Armut in Schweden nach Dänemark flieht, wo Lasse wie viele Landsleute als Tagelöhner etwas Geld verdienen will. Da der Witwer dafür aber schon zu alt ist, verdingt er sich bei einem wohlhabenden Gutsherrn als Stallknecht, während Pelle als Vierhirte arbeiten muß - und davon träumt, fremde Länder zu erkunden.

Arte, 22.40 Uhr: "Deutschland im Jahre Null" (1948)
Das italienische Nachkriegsdrama schließt die berühmte "neorealistische Trilogie" von Roberto Rossellini ab, die mit "Rom, offene Stadt" und "Paisá" ihren Anfang nahm. Wie es üblich ist im Neorealismus, erzählt auch "Deutschland im Jahre Null" eine bedrückende, betont authentisch in Szene gesetzte Geschichte, die vom 12-jährigen Edmund handelt. Dieser muß kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges im zerbombten Berlin für die Überbleibsel seiner Familie sorgen und gerät bei seinen Bemühungen an einen vermeintlich hilfsbereiten früheren Lehrer, der als unbelehrbarer Nazi keine Anstellung mehr findet und den leicht zu beeindruckenden Jungen ungut beeinflußt ...

Dienstag, 1. August:
RTL Nitro, 20.15 Uhr: "Der Gendarm von St. Tropez" (1964)
Jean Giraults französischer Komödienklassiker mit Louis de Funès in seiner Paraderolle als cholerischer Gendarm. Wahrscheinlich läuft die um gut sieben Minuten gekürzte deutsche Kinofassung, ungeschnitten gibt es den Film inzwischen auf DVD (wobei die ergänzten Szenen nicht nachsynchronisiert, sondern nur untertitelt wurden). Die (schwächere) Fortsetzung "Der Gendarm vom Broadway" zeigt RTL Nitro direkt im Anschluß um 22.00 Uhr.

Mittwoch, 2. August:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Hideaways - Die Macht der Liebe" (2011)
Free-TV-Premiere des märchenhaften irischen Gruselfilms über James (Harry Treadaway), der als Folge eines (sich von Generation zu Generation wandelnden) Familienfluchs in die Isolation gezwungen wird - denn offensichtlich bringt er jedem und allem in seiner Nähe den Tod. Dann trifft er auf die todkranke Mae-West (Rachel Hurd-Wood) ...

Zee.One, 20.15 Uhr: "Als ich dich traf" (2007)
Free-TV-Premiere der mehrfach preisgekrönten Bollywood-Romanze über einen wohlhabenden jungen Mann, dessen große Liebe einen anderen heiratet - weshalb er einfach abhaut und im Zug auf die redselige Geet trifft, die kurz vor einer arrangierten Hochzeit steht.

BR, 0.25 Uhr: "The Doors" (1991)
Oliver Stones energetisches Biopic über den Werdegang der Rockband "The Doors", wobei ihr charismatischer, früh verstorbener Frontmann Jim Morrison (großartig verkörpert von Val Kilmer) klar im Zentrum von Stones Interesse steht.

Donnerstag, 3. August:
Kabel Eins, ab 20.15 Uhr: Die "Planet der Affen"-Reihe (1968-1973)
In einer Marathon-Programmierung zeigt Kabel Eins am Tag des Kinostarts von "Planet der Affen: Survival" alle fünf Filme der originalen Science Fiction-Reihe, die mit einem Astronauten (Charlton Heston) beginnt, der es nach einer Notlandung auf einem ihm unbekannten Planeten mit einer hochintelligenten Affen-Zivilisation zu tun bekommt, die über die primitive menschliche Zivilisation herrscht.

ZDF, 23.00 Uhr: "Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt" (2015)
Free-TV-Premiere der französischen Erfolgskomödie über ein kurz vor der Scheidung stehendes Ehepaar, das sich auf ungewöhnliche Art und Weise um das Sorgerecht für die Kinder streitet - denn beiden eröffnet sich eine große berufliche Chance, weshalb sie ihre Kinder vorerst lieber dem jeweils anderen überlassen würden und deshalb einen Überbietungswettbewerb starten, wer der schlechtere Erziehungsberechtigte ist ...

Außerdem:
Mädelsabend (mittelmäßige Komödie mit einer tollen Hauptdarstellerin Elizabeth Banks; 20.15 Uhr bei VOX)
Geliebte Jane (die fiktive Liebesgeschichte der von Anne Hathaway verkörperten Autorin Jane Austen reizt das Potential ihrer amüsanten Prämisse leider nicht aus, indem sie sich zu sehr an die Storystruktur der Austen-Romane hält; 20.15 Uhr beim Disney Channel)
22 Bullets (harter französischer Gangsterfilm mit Jean Reno; 23.30 Uhr im NDR)

Freitag, 4. August:
3sat, 22.00 Uhr: "Frenzy" (1972)
Alfred Hitchcocks ironisches Spätwerk hält sich weitestgehend an die bekannten Muster des Meisterregisseurs, indem es einen unschuldigen Jedermann (Jon Finch) zum Mordverdächtigen macht, der der Londoner Polizei irgendwie seine Unschuld beweisen muß. Nicht Hitchcocks bester Film, aber definitiv unterhaltsam.

Außerdem:
Shaun das Schaf - Der Film (Free-TV-Premiere der brillanten und keineswegs nur für Kinder geeigneten Stop Motion-Komödie von den "Wallace & Gromit"-Machern, die völlig zu Recht für OSCAR und Golden Globe nominiert wurde; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Parker (mittelmäßiger Action-Thriller mit Jason Statham und Jennifer Lopez; 20.15 Uhr um fünf Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Wiederholung am Samstag um 22.45 Uhr)

Samstag, 5. August:
RTL II, 20.15 Uhr: "Ritter aus Leidenschaft" (2001)
Der wunderbare Abenteuerfilm mit Heath Ledger in der Rolle eines Knappen im Mittelalter, der nach dem plötzlichen Tod seines Herrn kurzerhand in dessen Ritterrüstung schlüpft und zu den rockigen Klängen von Queen an Turnieren teilnimmt, überzeugt mit viel Humor, gut inszenierten Ritterkämpfen und einer sehr starken Besetzung (Paul Bettany, Rufus Sewell, James Purefoy, Shannyn Sossamon, Alan Tudyk, Laura Fraser, Mark Addy, Bérénice Bejo), aus der Ledger mit seinem Charisma noch herausragt.

ZDF Neo, ab 22.00 Uhr: Bruce Lee-Nacht (1971-1984)
ZDF Neo zeigt den Durchbruch zum Star der späteren Martial Arts-Legende Bruce Lee mit "Die Todesfaust des Cheng Li" (wohl leicht geschnitten), gefolgt von "Todesgrüße aus Schanghai" und der Doku "Bruce Lee - Die Legende".

Außerdem:
Hesher - Der Rebell (ungewöhnlicher Coming of Age-Film über einen Jungen, in dessen nach dem Tod der Mutter sowieso schon kompliziertes Leben sich plötzlich der anarchische, von Joseph Gordon-Levitt verkörperte Heavy Metal-Fan Hesher drängt; 0.05 Uhr bei 3sat)

Sonntag, 6. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Peeping Tom - Augen der Angst" (1960)
Der Psychothriller, der damals große Kontroversen auslöste und von Moralaposteln sehr scharf kritisiert wurde, weil er seine grausige Geschichte ungeschönt und betont voyeuristisch aus der Perspektive eines brutalen Serienmörders (der deutsche Darsteller Karlheinz Böhm) erzählt, ist heute ein wahrer Kultfilm, der Titel "Peeping Tom" ist in der englischsprachigen Welt gar in die Umgangssprache eingegangen. Damals zerstörte er die bis dahin so erfolgreiche Karriere des britischen Regisseurs Michael Powell, der in den zwei Jahrzehnten zuvor mit dem langjährigen Regiepartner Emeric Pressburger solch unsterbliche Klassiker wie "Leben und Sterben des Colonel Blimp", "Irrtum im Jenseits", "Die schwarze Narzisse" oder "Die roten Schuhe" schuf. Tja, wie sich die Zeiten ändern ...

RTL II, 22.35 Uhr: "The Final Girls" (2015)
Free-TV-Premiere der liebevollen und mehrfach prämierten Horrorfilm-Parodie, in der die Tochter (Taissa Farmiga aus "American Horror Story") einer 1980er Jahre-Horrordarstellerin und einige ihrer Freunde zu ihrem Schrecken irgendwie ein Teil der blutigen Handlung des erfolgreichsten Films ihrer inzwischen verstorbenen Mutter werden ...

ARD, 1.40 Uhr: "Begegnung in Venedig" (1998)
In seinem kunstvollen Drama inszeniert der französische Filmemacher Claude Lelouch seine damalige Ehefrau und frühere "Prinzessin Fantaghirò" Alessandra Martines als die ehemalige Tänzerin Miriam, die ihre erfolgreiche Karriere zugunsten ihres Sohns früh aufgegeben hat, den sie allein großzieht. Während einer Reise trifft sie in Venedig auf den charmanten Kunsthändler Pierre, doch das mögliche neue Glück ist nur von kurzer Dauer ...

Außerdem:
Jack Ryan: Shadow Recruit (gefloppter, dabei durchaus solider Reboot-Versuch der Jack Ryan-Spionagereihe, diesmal mit Chris Pine in der Titelrolle und Keira Knightley als seiner Ehefrau; 22.25 Uhr bei Pro 7)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen